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Graffiti im Guinness-Buch der Rekorde

25. August 2016

Beeindruckende 170 Meter ist die gesprayte Wandarbeit des Brasilianers Eduardo Kobra lang. Damit ist der Streetart-Künstler jetzt ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen worden: für das größte Graffiti der Welt.

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Grafitti Kunst von Eduardo Kobra in Rio. Foto: Getty Images/C. McGrath
Bild: Getty Images/C. McGrath

Rio: Riesiges Graffito

Wo immer man in einer Großstadt ein riesiges Wandgraffiti mit weltbekannten Gesichtern wie John Lennon, Albert Einstein, Mahatma Gandhi oder auch Bob Marley auf einer Hauswand entdeckt, hat man Arbeiten eines künstlerischen Rekordhalters gesehen. Denn der brasilianische Streetart-Künstler Eduardo Kobra wurde gerade mit seiner riesigen Wandarbeit zu den Olympischen Spielen in Rio in das "Guinness-Buch der Rekorde" aufgenommen. Kobra hat in Anlehnung an die fünf Olympischen Ringe die Gesichter von Ureinwohnern aller fünf Kontinente auf eine Mauer gesprayt (Foto oben).

Seit 1955 erscheint die berühme Rekordstatistik jedes Jahr und sammelt sowohl menschliche als auch technische Höchstleistungen und Extremwerte. In diesem Fall des Graffitis wurde die künstlerische Arbeit eines Künstlers sowie die Teamarbeit bei der Fertigung des 170 Meter langen Wandgemäldes mit in das Guinness-Buch aufgenommen: "Largest spray paint mural by a team" (Größte gesprühte Malerei auf einer Mauer).

Eduardo Kobras Graffiti in Rio in Weltrekordgröße. Foto: picture-alliance/L. Souza
Teil des Stadtbildes von Rio de JaneiroBild: picture-alliance/L. Souza/NurPhoto

Immer auf der Suche nach Herausforderungen

Geboren ist Eduardo Kobra 1976 in Sao Paulo. Schon als Schüler sprayte er lieber in den Vorstädten seiner Heimatstadt großformatige Bilder auf Abbruchmauern und Garagentore als zur Schule zu gehen. Später wurde das sein Beruf. Oft sprayt er historische Figuren und Portraits, die jeder kennt: Ikonen der Weltgeschichte, die viel für Frieden und Völkerverständigung getan haben. Später nannte er sie "Walls of Memory", die inzwischen das Stadtbild vieler Großstädte, u.a. auch in Moskau, mit prägen.

Sprayer Eduardo Kobra am Werk. Foto: Getty Images/AFP/C. Simon
Graffiti-Künstler Kobra am WerkBild: Getty Images/AFP/C. Simon

Der Standort in Rio de Janeiro ist gut gewählt: Der Olympic Boulevard ist mit seinen Bars und HaltestellenTreffpunkt vieler Menschen. Mit einer Höhe von über 15 Metern prangen dort großformatige Portraits auf eine endlos erscheinenden Mauer, starkfarbig und eindrucksvoll. Menschen völlig unterschiedlicher Ethnien, jeweil in ihrer Stammestracht: aus Thailand, Nordamerika, Äthiopien oder Neu-Guinea. Das riesige Graffiti ist längst ein Anziehungspunkt für Touristen und Fotografen aus aller Welt. "Ich wollte damit zeigen, dass jeder Mensch auf seine Art, mit seiner Kultur, einmalig ist, und wir alle miteinander verbunden sind", sagte der Künstler in einem Interview mit der brasilianischen Presse.

Menschen vor Graffitiwand am Olympic Boulevard in Rio. Foto: picture-alliance
Anziehungspunkt für Touristen und FotografenBild: picture-alliance/PhotoShot

Kunst in Rekordzeit

Für die Strahlkraft der Farben mussten Kobra und sein Team die Wandfläche erst mal mit weißer Farbe grundieren. Danach kam ein Raster aus Einzelpunkten darauf, um die Portraits grob zu skizzieren und erst dann konnte der Sprayer mit seinem Farbdosen ans Werk gehen. 180 Dosen Acrylfarbe, rund 3000 Spraydosen mit Farbe und sieben hydraulische Kräne zum rauf- und runterfahren der Sprayer waren nötig, um ein Kunstwerk dieser olympischen Dimension zu schaffen. "Etnias" ist der Titel des rekordverdächtigen Kunstwerks, das in der Rekordzeit von 45 Tagen entstanden ist.

hm/pg (dpa/guineesworldrecord.com)